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 jk-kj-tour 07  


Tour: Tagliamento
Datum: 21. Oktober 2007
Team: Christian, Alex, Martina und Mario

"Wieder einmal hieß es Tagliamento" - so fängt schon einer meiner Berichte an. Dass es diesmal aber etwas anders werden sollte, wusste vorher nicht einmal ich. Erst mal danke an Christian! Denn wenn er nicht Urlaub in Kärnten gemacht und uns Einheimische als Guids verpflichtet hätte, wär' die Tour heuer wohl ausgefallen.

Wir hatten vor der 05er-Tour zu folgen. Also erstmal durch die Alte Gail. Der Wasserstand war perfekt und die serienmäßigen Jeeps kamen locker durch. Auch die etwas steiler gewordene Ausfahrt am Nordufer ging problemlos.



Dann fing allerdings die Challenge an. Aus irgend einem Grund fuhr wohl seit unserer 05er-Tour niemand mehr diese Strecke. Viele Bäume waren umgefallen und der "alte" Weg - der schon damals eigentlich keiner war - war nicht mehr zu erkennen. Also ging ich voraus und suchte eine Passage, die auch schnell gefunden war. Als ich Alex und Christian beschrieb wie ich's mir vorstellte, kam zuerst von beiden keine Widerrede.



Hinter meinem Rücken dürfte es aber doch so manche Diskussion gegeben haben. Das lag sicher nur daran, dass ich mich vielleicht etwas ungenau ausgedrückt hatte und sicher nicht an der vorgeschlagenen Route. Ist auch wurscht gwesen! Alex hat mir vertraut und irgendwie ging's dann ja auch.



Es ging zumindest ein paar 100 Meter weit. Genauer gesagt, so weit wie ich mir die Strecke angesehen hatte. Die 3 oder 4 Bäume, die im Weg waren, hatten wir ruck zuck mit dem KJ weggezogen und ich wusste, dass danach der normale Waldweg anfing. Den hab ich mir natürlich nicht auch noch angesehen. Da hätte ich ja weit gehen müssen!

Alex fuhr voraus und Martina und ich begleiteten Christian mit seinem JK durch die Passage. Nach einigen Minuten - Christian war noch nicht ganz durch - kam Alex zu Fuß zurück und fragte mit einem leicht sarkastischen Unterton, ob ich mir auch den Waldweg angesehen hätte. Das hatte ich wie erwähnt nicht!

Nach der 1. Kurve lag eine riesige Fichte quer über den Weg. Zuerst diskutierten wir eine lokale Umfahrung. Alex wollte es auch schon versuchen, aber es war aussichtslos. Klar, mit meinem CJ wär's gegangen, weil der war ja schon verbogen. Doch aus den 2 "Neuwagen" wären in 5 Minuten leicht gebrauchte Jeeps geworden. Also suchten wir eine weiträumige Umfahrung. Das dauerte ca. 30 Minuten und dann noch einmal 1 Stunde, um sie soweit zu räumen, dass sie befahrbar war.



Befahrbar hieß in diesem Fall: sehr eng - also wirklich sehr eng, viel Reversieren, mm-Arbeit, Vertrauen an die Crew und keine Angst vor Bäumen. Weder vor Kleinen, die man weg biegen kann, noch vor Großen, die ihren Kopf durchsetzen - falls es drauf ankommt!

Rund eine Stunde später waren wir am Waldweg! Der Herbst entlohnte uns fantastisch für die harte Arbeit und Ausdauer! Die Fahrt durchs Blättermeer war echt grandios.



Über Nötsch und Hermagor ging es weiter auf die Straniger Alm. Nebenbei bemerkt: diese Route nach Italien lohnt sich nicht mehr. Natürlich ist das Panorama nach wie vor beeindruckend, aber die Italiener haben die Straße auf ihrer Seite perfekt ausgebaut und Fiat-Uno-tauglich gemacht. Wir sind dann über Paularo Richtung Tolmezzo gefahren.

Kurz nach Paularo - der Hunger plagte uns schon mächtig - sahen Alex und ich eine Hinweistafel "Pizzeria la Poste" und bogen in BullRun-Marnier auf eine Seitenstraße ab. Das war allerdings ein Fehler! Diese Straße führte durch endlos viele kleine Orte und durch noch viel endlosere Kurven zu keiner (!) Pizzeria. Nach einer Ewigkeit erreichten wir wieder die Hauptstraße und - Gott sei Dank - irgend wann in Interneppo auch ein Lokal, in dem wir dann endlich was essen konnten.

Nach dem Essen ging's weiter nach Süden und schon nach kurzer Fahrt fanden wir eine Einfahrt in DEN Fluss! In diesem Moment war alles vergessen. Die Arbeit, die stundenlange Anfahrt, das beschissene Wetter zuhause ...

Hier war's warm! Hier war's sonnig! Hier war Tagliamento pur! Auf geht's!



Spielen mitn JK! S'war womöglich ein historischer Moment. Der 1. JK im Tagliamento - wer weiß? Auf jeden Fall hat er sich mehr als nur gut geschlagen. Sowohl der JK wie auch sein Pilot, der Christian! Vielleicht lag's auch an der Beifahrerin. Immerhin hat Martina einiges an Tagliamento-Erfahrung. Gut, wir sind brav gewesen. Was hätten wir mit den beiden Serienautos auch groß machen sollen. Aber der größte Gegner ist man(n) ja immer selbst und der war unter Kontrolle.



Wir hatten total viel Spaß und sind innerhalb von 3 Stunden bis kurz vor Pinzano gekommen. Dann noch eine letzte Furt und raus auf die Straße.



Den Abschluss bildete wie immer der Blick von der Pinzano-Brücke nach Süden in die untergehende Sonne. Diesmal war's wie immer im Herbst: irrsinnig schön und doch traurig, weil's das letzte Mal für einige Zeit war und womöglich das letzte Mal überhaupt. Wer weiß schon, wie sich die Situation am Fluss entwickeln wird?



Allerdings waren wir nicht lange traurig. Wir waren nämlich schon wieder hungrig und haben uns auf den Weg nach San Daniele gemacht. Ich brauch eh nix sagen, oder? Exzellent - wirklich exzellent, ...

aber das ist eine andere Geschichte.

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