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 krk 11  


3 Tage in Malinska auf Krk - oder der problematische Einfluss der Normalverteilung nach Carl Friedrich Gauß auf unsere zukünftigen Trips:



Kurz gesagt - es gibt eine ausgleichende Gerechtigkeit - wenn also irgendwas besonders gut war, wird's in der Zukunft irgendwann besonders schlecht werden, damit's sich die Waage hält.

Deswegen erzähl ich was bei dem Trip nicht so toll war und erwähn das Positive quasi nur als inoffizielle Fußnote.

Unser Plan war das lange Wochenende von Donnerstag bis Sonntag beim Campen auf Krk zu verbringen. Je näher der Termin kam, desto schlechter wurden die Wettervorhersagen. Schlussendlich haben wir den Trip am Mittwochabend gecancelt und uns schon auf ein kühles und verregnetes Wochenende zuhaus eingestellt. Irgendwas zog mich am Donnerstag jedoch in immer kürzer werdenden Abständen zum Notebook, um die Wettersituation zu checken. Als dann zumindest eine Site eine halbwegs positive Vorhersage kundtat, war relativ schnell klar, dass wir's riskieren. Für die verbleibenden zwei Nächte war uns aber der Campingaufwand zu groß. Wir suchten deswegen Online ein Zimmer. Der Ort war uns ziemlich egal. Hauptsache auf Krk, denn diese Insel wollten wir uns schon lang anschaun. Es war auch nicht schwer was Freies zu finden. Egal welche Kategorie, es gab überall Zimmer. Ein Foto plus die Beschreibung war dann so positiv, dass wir's kaum glauben konnten. Da gibt's angeblich in einem kleinen Ort, der Malinska heißt, ein Hotel direkt am Meer mit allem was wir haben wollen und zu einem Preis, der in unser Budget passt. Als wir die Fotos im Web sahen, dachten wir zwar es wären sicher nur Köder und das kann's gar nicht geben. Doch der Urlaubstrieb war so stark, dass wir buchten. Na ja, zumindest starteten wir den Versuch zu buchen. Irgendwie ging's nicht glatt und wir bekamen von der Agentur immer wieder die Nachricht, dass sie keinen Zahlungseingang erhalten hätten. Nach 3 Versuchen kam's mir spanisch genug vor und ich rief bei der Kreditkartenfirma an. Die Lösung war dann easy, denn das Zahlungsformular hatte einen Programmierfehler und deswegen wurden die Nummern teilweise falsch übermittelt. Als das gegen Donnerstagabend geklärt war ging's ganz schnell bis wir unsere Voucher hatten. Den Kram packen, die Bikes checken - morgen Früh geht's los!

Übrigens: an der Gepäckverteilung muss ich auch noch was ändern ;)



Die Route für die Hinfahrt ging als 1. zur Tankstelle um die SLO-Vignetten zu besorgen, danach über Klagenfurt, wo wir beim Forstinger unsere sündteuren A-Pickerln kauften (die braucht man ja lt. Öamtc), zum Loiblpass. Dann weiter Richtung Autobahn vorbei an Laibach nach Postojna, von wo aus wir die Bundesstraße Richtung Rijeka nahmen. Dann wieder kurz die Autobahn (übrigens für nur 0,50 EUR Maut pro Bike) bis ans Meer. An der Mautstelle war's dann kurz lustig. Ich hab ganz weltmännisch zur Kassiererin gesagt 'ich zahl zusammen'. Gemeint hab ich für Martina und mich. Was ich nicht mitbekommen habe: während ich das Geld rauskramte haben sich noch ein paar Biker direkt hinter uns angestellt und als die nette Dame im Mauthäuschen beim Zählen bei 5 war, kam's mir komisch vor ...

Erwähnenswert ist in dem Zusammenhang der Hinfahrt eventuell der Umstand, dass es ab dem Loiblpass bis kurz vor die kroatische Grenze gschüttet hat. Bis wir einen überdachten Platz zum Anziehen der Regenmontur gefunden hatten, rann uns das Wasser aus den Schuhen. Aber ok, sowas kann passieren. Auch die vielen komplett deppatn Biker, die uns offensichtlich suizidgefährdet überholt haben, muss man wohl akzeptieren. Hätt' uns einer von denen abgschossn, hätt's von mir ordentlich eine auf die Nase gegeben!



Der Blick entschädigte uns aber für alles! Jetz kann man schon das Salz riechen und denkt beim Anblick der Möven nach, ob sie das Helmvisier durchschlagen würden wenn sie noch ein paar cm tiefer fliegen täten. Diesmal ließ ich Martina zur Kassa, wer weiß was ich wieder angestellt hätte. Frauen und Geld - das passt irgendwie zusammen.



Malinska ist dann gleich der 3. Ort auf Krk und weil das Navi die Hotel-Adresse kannte, waren wir auch ganz flott dort. Na ja, sehr in der Nähe zumindest, weil die letzte Straße eine Einbahn in die Gegenrichtung war und der 2. Versuch vorerst direkt am Hafen endete.



Das kann doch unmöglich stimmen! Aber es stimmte! Glauben konnten wir das aber noch nicht mal als wir im Zimmer waren und vom Fenster aus fast in Wasser greifen konnten. So ein Glück? Wir? Das war der Blick aus unserem Fenster. Is doch auszuhalten, oder?



Nur kurz unser Zeug auspacken, die Klamotten wechseln und ... ab sofort ist Urlaub angsagt! Was soll ich erzählen, s'kennt eh jeder. Mitn 1. Bierchen kommt man so richtig an und je länger man dem Schaukeln der Boote im Hafen zuschaut, desto mehr verliert man den Kontakt zum Leben außerhalb des Trips.

Nachn Snackn ging's zum Strand. Eine wahre Weltreise. Das waren bestimmt n-zig Schritte. Jetz geht's drum einen Platz zu ergattern. Aber Obacht: da gab's genug Platz für uns. Es war nämlich noch ziemlich ruhig in Malinska. Wir haben bis zum Schluss nicht kapiert, warum hier nicht tausende Touris rumliefen.




Auch im Urlaub ruft die Pflicht ...



... und nach dem 1. überstandenen Tag stand das Abendessen im Hotel am Plan. Ja genau, wir haben Halbpension gebucht - wenn schon, denn schon. Wieder waren wir mit einem Problem konfrontiert: wie solln wir bitte auf der Hotel-Terrasse was essen? Wo uns doch bei dem Ausblick das ganze Gesicht vor lauter Grinsen spannt! Und dieses Problem sollte sich auch aufs Frühstück ausdehnen!



Vor der Fortführung des Grins-Problems jedoch: viel Rumsitzerei in vielen absolut gmütlichen Lokalen. Ein paar feine Stunden gemeinsam mit reizenden Getränken und verführerischen Speisen und vor allem gleich nach dem Aufwachen ein vorsichtiger Blick durch die Jalousien, ob's eh vielleicht nicht nur ein Traum war.



So'n Mist - das Problem besteht nach wie vor! Also volle Konzentration auf die Entspannung der Gesichtsmuskeln und reinbeißen ins Frühstück ...



Am Samstag ging's dann zuerst nach Baska zum Baden und Flanieren. Wir wollten ja mehr von der Insel sehen als nur 1 Ort - egal wie gut's uns dort gefiel. Ich kann euch sagen: macht's das nicht! Nicht wenn ihr nur so wenig Zeit habt! Baska ist gut für mehrere Tage. Allein die Straße nach Baska sollte man mehr als 1x fahren. Es ist so geil mit kurzer Hose und Shirt in der warmen Luft und bei wenig Verkehr auf der Twin über die Hügel von Krk zu cruisen und die Aussichten aufzusaugen.



In Baska gab's auch viel zu sehen ...



... da soll sich aber jeder sein eigenes Bild machen!

Am Rückweg nach Krk kam was kommen musste. Ein Treffen mit einem freifliegenden Bienchen, welches die durch mehr PS erlangte Vorfahrt meiner Wenigkeit missachtete und im Moment des Auftreffens auf meinem nackten Oberschenkel auch schon seinen Stachel ... zum Glück fahr ich ohne Handschuhe und hab den Stachel raus ghabt bevor ich stehenbleiben konnte. Die Folge: das Mineralwasser beim Mittagessen in Krk hatte neben dem Durstlöschen noch eine weitere Funktion.



Mehr Probleme gibt's von dem Tag nicht wirklich zu berichten. Irgendwie war alles zu perfekt um es zu beschreiben. Auch bei intensiver Analyse der Situation vor Ort - wir verbrachten den Nachmittag in Krk beim Baden und einem kurzen Spaziergang durch die Stadt - ist dies das Negativste worüber ich berichten kann:



Ab jetzt wiederholt's sich. Abendessen wieder unter Spannung, der Rest des Abends vollgepflastert mit Entscheidungsproblemen zum Thema welche Kneipe in welcher Reihenfolge, danach Schlafen mit der Last im Hinterkopf, dass es morgen wieder ein Problem beim Frühstück geben wird. Aussichtlos!

Deswegen komm ich zum Ende des Trips ...



... aber auch das ging viel schneller als erwartet - was übrigens auch für den Stau auf der Autobahn zwischen Laibach und Jesenice gilt. Auffallend war, dass es auf der Heimfahrt ab Postojna immer kälter wurde und ab Laibach sogar saukalt. Ich dachte schon an ein herzliches Willkommen des österreichischen Wettergottes. Jedoch selbst das war falsch vermutet, denn als wir übern Wurzenpass in die Heimat kamen, empfing uns die Sonne.

So gseh'n kann man sich wirklich auf nix mehr verlassen - außer auf die ... ;)

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