suchergraben
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Tour: Suchergraben
Datum: 12. Juli 2003
Team: Alex und Mario
Wie
komm ich grad auf den Suchergraben? Nun, ich hab einen Freund, der dort
ganz in der Nähe wohnt und bei dem ich ab und zu vorbeischau. Immer wenn
ich zu ihm hin, oder von dort zurück fahr schau ich von
der Bundesstraße runter in diesen Graben, der von der Drau rauf in die
Karawanken führt. Und immer dachte ich mir: "Wie weit geht der Graben
wohl rauf und vor allem, wie weit kann man rauffahren?"
Vor
ein paar Tagen hat's mir dann gereicht und ich bin zu Fuß den
Graben raufspaziert. Ich hab nämlich die Erfahrung gemacht, dass es
gesünder ist, die erste Kontaktaufnahme ohne Jeep zu machen - gesünder
für den Jeep, gesünder für meine Brieftasche und gesünder fürs
Raumklima zuhause!
Die
Erkundung war so positiv, dass ich mir für den 12. Juli 2 Begleiter, Alex
und Martin,
eingeladen hab. Leider konnte Martin nicht mitkommen und so haben wir uns
nur
zu zweit auf den Weg gemacht.
Im Suchergraben ging's gleich von Anfang an richtig zur Sache. Der Graben
is voll mit Steinen aller Größen und alle paar Meter heißt's
stehenbleiben und aussteigen, um die weitere Route zu erkunden.
Alex und ich
teilten uns die Führungsarbeit und damit auch die Erfahrungen, mache
Passagen als erster zu versuchen.
Oft ließen wir
die Jeep stehen und gingen ein Stück voraus, weil sich der Graben teilte
und wir den Verlauf nicht einsehen konnten. Und immer, wenn wir zurück zu
den Jeeps kamen, bot sich uns eine herrliche Aussicht auf alles was Männer
sich wünschen - na ja, auf fast alles!
Dann ging's
weiter. Immer weiter den Suchergraben hinauf. Und immer mehr große
Steinchen lösten immer mehr kleine Steinchen ab. Dadurch war unsere
Durchschnittsgeschwindigkeit eher niedrig. Die Strecke vom Standort des
nächsten Fotos bis zur Brücke, die man im Hintergrund erkennt, dauerte z.
B. fast 1 Stunde!
Es war eine
richtige Plackerei für Mensch und Jeep - aber seien wir mal ehrlich:
"Genau das wollen wir ja haben, oder?"
Und dann - nach
gut 2 Stunden - kamen wir zur ersten echten Schlüsselstelle. Da ging nix
mehr - trotz Winch, Sandblechen und Sperren. Da half nur mehr richtige
Arbeit! 1 Stunde richtige Arbeit, um genau zu sein.
Doch die Arbeit
wurde belohnt. Wahnsinn - und ich durfte als Erster!
Ich hab's noch
nie so knarren im Fahrwerk gehört, wie an dieser Stelle - ich war für ein
paar Augenblicke echt im Himmel!
Alex hat die
Stelle dann so tadellos und ruck-zuck gemeistert, dass ich gar nicht zum
Fotografieren gekommen bin. Ich dachte mir: "Jetz sag ich ihm ein
Stück an und wenn er dann hängt, mach ich ein Foto und dann geht's
weiter." Aber er ist durchgefahren! Reife Leistung Meister Alex - reife
Leistung!
Ein Stück
weiter grabenaufwärts haben wir dann plötzlich Schüsse gehört. Wir haben
unsere XJs abgestellt und beschlossen, zuerst die Gegend zu scannen,
bevor wir weiterfahren.
Nach wenigen Metern haben wir schon die ersten Kugeln pfeifen und über
unseren Köpfen im Wald einschlagen gehört. Das war ein eindeutiges Signal für
uns, die Tour hier zu beenden und den Rest des Suchergrabens für ein
anderes Mal aufzuheben.
Als wir aus dem Graben herausfuhren und
den Rückweg zur Straße auf einem Weg erledigten, sind uns dann auch
tatsächlich Tafeln aufgefallen, auf denen ACHTUNG SCHIESSBETRIEB
stand. Warum mussten die Kerle ausgerechnet an dem Tag ihre
Schießübungen abhalten, an dem Alex und ich den Graben bezwingen
wollten?
Egal - so bleibt uns wenigstens noch ein Abenteuer für einen anderen Tag
übrig, wenn wir wieder versuchen werden die noch immer offene Frage zu
beantworten: "Wie geht's wohl hinter der nächsten Biegung im
Suchergraben weiter?"
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